Freitag, 24. Februar 2012

Game Test: The Elder Scrolls V: Skyrim

Mit 'The Elder Scrolls V: Skyrim' hat Bethesda den fünften Teil der Rollenspielreihe geschaffen. Dieses mal findet man sich in der vereisten Heimat der Nords wieder - Skyrim (oder zu deutsch: Himmelsrand).

  Zur Handlung: Gleich zu Beginn des Spiels wird der grundlegende Konflikt deutlich. Ich sitze also in einem Karren zusammen mit drei anderen Männern und wir alle sind gefesselt, einer der Männer sogar geknebelt. Aus einem Dialog zwischen zwei der Männer stellt sich heraus, dass einer der Männer ein Dieb ist und die anderen beiden so genannte Sturmmäntel sind, die offenbar eine Rebellion gegen das Kaiserreich führen. Es wird also klar, dass ich mich also im Verlaufe des Spiels für eine Seite entscheiden soll, da ich nunmal ein Rollenspiel vor mir habe. Allerdings ist dieser Handlungsstrang im Vergleich zum zweiten eher Nebensache. Jedenfalls soll ich wie die anderen Männer hingerichtet werden. Als ich an der Reihe bin und der Scharfrichter ausholt, kommt auf einmal aus heiterem Himmel ein Drache angeflogen und greift die Stadt, in der ich mich befinde, an. Ich nutze die Chance und entfliehe meinem Todesurteil, bis ich mich letztendlich auf einem Feldweg wiederfinde. Da alle anderen Anwesenden doch recht überrascht über die Anwesenheit eines Drachen waren, scheint mit denen wohl kaum noch jemand gerechnet zu haben, sodass auch hier schnell klar wird, dass auch das mysteriöse Auftauchen der Drachen ein wichtiger Bestandteil des gesamten Spiels ist. Außerdem stellt sich später heraus, dass ich ein Drachenblut bin, also die Sprache der Drachen sprechen kann und so mächtige Machtworte wirken kann, was in teilweise doch recht schweren Kämpfen sehr nützlich sein kann. Von den alten Graubärten, die mir mehr über mein eigenes Wesen erklären, erfahre ich, dass die Rückkehr der Drachen mit mir zu tun habe, da es schon lange kein Drachenblut mehr gegeben habe. Viele NPCs in Skyrim verehren mich daher - yeaya! Es ist als Drachenblut meine Aufgabe, die Welt vor den bösen Drachen zu schützen. Und das tu ich auch, indem ich in teilweise recht langatmigen Kämpfen (später mehr dazu) die Drachen erledige und ihre Seele in mich aufnehmen, wovon die Umstehenden immer recht angetan sind. Durch die Unterstützung von zahlreichen NPCs komme ich der Rückkehr der Drachen langsam auf die Schliche und jage den Drachen hinterher. Dabei werden auch verschiedene Gruppen von "ausländischen" Völkern verdächtigt, so zum Beispiel die Thalmor, da die anscheinend eine Menge mit dunkler Magie am Hut haben. Aber ich verrate lieber nicht die ganze Handlung, da ihr ja euch noch Spaß an der Story haben wollt.


Das Drachenblut im Kampf gegen einen Drachen (Quelle: geforce.com)


  Im Verlauf von 'The Elder Scrolls V: Skyrim' kann ich selbstverständlich wählen, wie ich mich durch Himmelsrand kämpfen will. Und hiermit komme ich auch schon zum ersten sehr positiven Punkt in Skyrim. Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten, meine Skillpunkte zu verteilen, sodass man nicht das starre System von Magier, Bogenschütze und Krieger hat, sondern die Übergänge fließend sind. Ich kann beispielsweise ein Krieger sein, der sich zudem auf Wiederherstellungs- und Buffmagie spezialisiert, um im Kampf nicht so schnell zu sterben. Außerdem kann ich meine eigenen Waffen und Rüstungen schmieden, wobei ich dafür eine Menge an Spielzeit dafür aufgebracht habe, die richtigen Materialien zu sammeln, Schmuck zu verkaufen, Pelze von wilden Tieren zu sammeln und und und. Hinzu kommt, dass man auffallend vielen Gilden, Gruppen, Bruderschaften usw. beitreten kann. So bin ich als Dieb für die Diebesgilde auf Räubertour unterwegs, als wilder Krieger für die Gefährten und als fieser Meuchelmörder für die dunkle Bruderschaft. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Spieltwelt wieder, die gigantisch ist. Zum Glück gibt es die Möglichkeit des Schnellreisens, da ich wohl sonst bei den langen Wegen vor dem Bildschirm verhungert wäre. Allerdings hat auch das selbstständige Reisen Vorteile, da man immer wieder auf neue Monster, Hexen, Händler, Jäger, Tiere und - leider auch immer wieder - Drachen stößt, die immer neue Gegenstände dabei haben. Was mir jedoch nicht so gut gefallen hat, war, dass ich neue Stufen nur über die Verbesserung meiner Fähigkeiten erreiche, also durch Waffenkampf oder Tränkemischen etc. und nicht dadurch, dass ich Missionen abschließe. Das animiert nämlich eher dazu, immer nur in der Gegend rumzulaufen und ziellos Banditengruppen und Monster zu vernichten, sodass man oft die Handlung aus den Augen verliert. Auch die enorme Anzahl an Nebenquests, die teilweise wirklich interessant gestaltet sind wie zum Beispiel die Morduntersuchung in Windhelm,  hat mich streckenweise überfordert. Eine solche Vielfalt mag anderen Spielern gefallen, für mich war es jedenfalls zu viel des Guten.

  Zudem gibt sehr viele Städte und sehr viele NPCs. Viele davon sind recht durchgeknallt und haben mich auch oft schmunzeln lassen, allerdings empfand ich viele Personen als nicht überzeugend. Es fehlt meiner Meinung nach vielen Personen an Tiefe, da kaum tiefer gehende Geschichten ausgepackt werden, und wenn, dann sind sie eher suboptimal mit der Mimik und der Stimme der Personen verbunden. Auch die teilweise langen Dialoge sind auf Dauer recht ermüdend, zumal, wie oben angesprochen, im Nachhinein außer neuen Erkenntnissen keinen Vorteil für mich daraus entsteht, da ich nur durch Kämpfen o.Ä. Stufen steige. Was auch teilweise sehr frustrierend ist, ist, dass die Stärke der Gegner oft unverhältnismäßig zunimmt. Ich habe beispielsweise meine ersten Drachen ziemlich easy vom Himmel geholt, was ab und zu jedoch sehr lange dauerte, da die blöden Biester immer wieder um die Berge fliegen mussten, doch plötzlich taucht ein Blutdrache auf spuckt mir eine Ladung Feuer ins Gesicht und ich bin tot. Auch mehrmaliges Neuladen brachte keinen Erfolg, sodass ich die Flucht ergreifen musste, was ich als großes Drachenblut natürlich ziemlich uncool fand.
Dennoch ist das Kampfsystem insgesamt sehr gut und erinnert in den Slow-Motion-Sequenzen stark an die schönen Bilder aus Fallout 3. Auch landschaftlich ist das Spiel beeindruckend animiert. Die Polarlichter und Schneewehen auf den Bergen erzeugen eine schöne und überzeugend nordische Atmosphäre und auch die Bilder aus der mysteriösen Schwarzweite haben mich staunen lassen.

Insgesamt hat mir das Spiel Skyrim sehr gut gefallen, da es wirklich für Rollenspielfans keine Wünsche offen lässt und eine unvergleichbare Spielzeit ermöglicht. Der alte Stil der 'The Elder Scrolls' Reihe wurde beibehalten und damit hat Bethesda meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Die kleinen Mängel bezüglich der teilweise langatmigen Szenen oder Sequenzen macht das Spiel mit einem tollen Kampfsystem einer guten Handlung wett. Auch das Manko der streckenweise recht unwirklich scheinenden NPCs störte mich nicht unbedingt, da ich bei dem Spiel eher auf andere Faktoren wie Vielfalt, Kämpfen und schöne Animationen Wert legte.
Daher:
9/10 Sternen von mir!

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